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Unternehmerdialog zum Thema Wasserstoff

In der vergangenen Woche stand in Bendorf das Thema Wasserstoff im Fokus. Am 21. Juni hatte die Stadt gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft am Mittelrhein zum Wasserstoff-Unternehmerdialog in die Sayner Hütte geladen, am 22. Juni fand im Ideenkino der sechste und letzte H2-Strategie-Dialog mit dem regionalen Akteursnetzwerk statt.

Die Stadt Bendorf erarbeitet mit Bundesförderung als „HyStarter“-Kommune ein Konzept zur Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff nicht nur für die Stadt selbst, sondern für die gesamte Region und geht damit nun auf die Zielgeraden.

85 Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region sowie Vertreterinnen und Vertreter aus benachbarten Verbandsgemeinden und Kommunen folgten der Einladung zum Unternehmerdialog und informierten sich bei interessanten Vorträgen und einer Ausstellung mit verschiedenen Ständen zu Potenzialen und Chancen von Wasserstoff.

Die Stadt Bendorf will mit ihrem Vorhaben, eine Wasserstoffregion zu werden, ein Motor sein, in dem Transformationsprozess, in Deutschland bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen, betonte Bürgermeister Christoph Mohr. Er lud die Gäste zum gegenseitigen Austausch und Netzwerken ein.

Wie wichtig die Vernetzung und die Kooperation mit anderen Regionen ist, betonte auch Hans-Jörg Assenmacher von der Initiative Region Koblenz-Mittelrhein, der überzeugt ist, dass Wasserstoff künftig eine wichtige Rolle in der Antriebstechnik einnehmen wird.

Nadine Hölzinger von der Spillett New Technologies GmbH, die den Bendorfer HyStarter-Prozess begleitet, stellte den aktuellen Stand der Bendorfer Aktivitäten vor und ging auf regionale Szenarien für den alternativen Hochlauf der Wasserstoffregion Bendorf ein, präsentierte die „Landkarte der Möglichkeiten“ mit potenziellen Projektideen und CO2-Senken in der Region und das Technologiekonzept für einen H2-Hub am Bendorfer Hafen.

Die Ergebnisse einer Unternehmensbefragung von insgesamt 74 Unternehmen aus der Region Mittelrhein-Westerwald zeigten, dass ein großes Interesse besteht, Wasserstoff als Energieträger zu nutzen.

Konkret wird es beim Projekt „hy.bendorf“ des Bendorfer Speditionsunternehmers Andreas Normann mit der Firma GP Joule, das Projektmanager Leif Rühle näher vorstellte. Hierbei handelt es sich um eine Wasserstoffproduktionsstätte im Gewerbegebiet In der Langfuhr, bestehend aus einer mit Ökostrom betriebenen Elektrolyseanlage, einem Wasserstoffspeicher und einer Wasserstofftankstelle.

„Regionalität spielt in der Energieerzeugung eine immer wichtigere Rolle“, betonte Rühle. Mit dem Bendorfer Wasserstoffprojekt bleibe die Wertschöpfungskette von H2-Erzeugung über Verarbeitung, Transport und Vermarktung in der Region.

Wie und ob das Gelände der Oiltanking GmbH im Bendorfer Hafen zum Wasserstoffproduktion genutzt werden kann, untersuchen derzeit der Oiltanking-Mutterkonzern Mabanaft und die Firma Ingenion. 

Deren Vertreter Andreas Corsten und Igor Duong berichteten in der Sayner Hütte, dass sie Möglichkeiten der Wasserstoffproduktion prüfen sowie den Wasserstoffbedarf umliegender Akteure ermitteln, um mögliche Absatzmöglichkeiten für H2 zu identifizieren. Mit einer Fertigstellung der Studie ist zum Ende des dritten Quartals zu rechnen.

Dr. Steffen Weil von der evm sprach indes über die Verwendung von Wasserstoff im Wärmesektor. Wasserstoff könne hier eine attraktive Lösung sein, Voraussetzung seien Verfügbarkeit und Preis. Er geht davon aus, dass ein Großteil des Wasserstoffs importiert werden muss, aber auch eine lokale dezentrale Wasserstoffproduktion sei sinnvoll. Die evm sei „Wasserstoff schafft eine verlässliche Wärmequelle für die Kommunale Wärmeplanung und bietet Möglichkeiten der regionalen Wertschöpfung“, so Weil.

Um den Einsatz klimaneutraler Gase in allen Sektoren und damit einhergehend die Erreichung der Klimaziele zu ermöglichen, muss bereits heute die Transformation der Gasverteilnetze hin zur Klimaneutralität initiiert werden. Das Netzwerk „H2vorOrt“ – bestehend aus 48 Unternehmen im Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches setzt sich dafür ein, wie deren Vertreter Hubertus Hacke erläuterte. Aktuelle Untersuchungen besagen, dass ein Großteil des jetzigen Netzes für die Umstellung auf Wasserstoff geeignet sei.

Im Rahmen einer Ausstellung standen verschiedene Unternehmen bereit, um zu den Themen Erneuerbare Energien und Wasserstoff ins Gespräch zu kommen.


Präsentationen zum Download

Einzelne Präsentationen:

Zudem hat die Firma Ingenion GmbH noch einen Flyer für interessierte Unternehmen aus der Region zur Beratung im Bereich Substitution von Erdgas durch Wasserstoff und damit Reduktion der Treibhausgasemissionen beigefügt. Diesen können Sie hier runterladen: