Malerisch gelegener Ortsteil

Alt Sayn

Alt-Sayn

Alt Sayn 

Luftbild von Alt Sayn

Malerisch liegt Altsayn am Fuß der Burg der Grafen von Sayn, begrenzt von der heute noch gut sichtbaren Ringmauer. Schmale Gassen, spitzgiebelige Fachwerkhäuser und historische Brunnen (ver)führen zu einer Reise in die Vergangenheit.

Sayn (mundartlich: Sään) war bis 1928 eine eigenständige Gemeinde und ist seither ein Stadtteil der verbandsfreien Stadt Bendorf.

Sayns Geschichte ist eng mit den Grafen von Sayn, den Vorfahren des heutigen Fürstenhauses zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, verbunden. Ausgrabungen auf dem Burgberg ergaben, dass der Ort bereits in der Bronzezeit (2200 bis 800 v. Chr.) besiedelt war

Die Grafen von Sayn mit den Brüdern Heinrich I. und Eberhard I. werden 1139 erstmals urkundlich erwähnt. Wenig später soll die durch Heirat erworbene Grafschaft Bonn Grund für heftige Auseinandersetzungen mit Arnold von Wied, dem Erzbischof von Köln, gewesen sein. Ihre alte Burg wurde dabei, zumindest teilweise, zerstört und 1152 zum Schutz vor zukünftigen Angriffen dem Erzbischof von Trier zum Lehen aufgetragen. Unmittelbar danach begann der Bau einer neuen Burg. Von Sayn aus wurde im 13. Jahrhundert unter Graf Heinrich III., dem Großen von Sayn, und seiner Gemahlin Mechthild von Landsberg eine Grafschaft regiert, die mit ihren Besitzungen von der mittleren Mosel bis über den Westerwald und von der Lahn bis hinauf in den Bonn-Kölner Raum reichte. Als Heinrich III. im Jahr 1247 kinderlos starb, fiel die Grafschaft an den Sohn seiner Schwester, den Grafen Johann von Sponheim, dessen Nachfahren sich wiederum Grafen von Sayn nannten. Eine zunächst in der Vallendarer Marienburg lebende jüngere Linie regierte seit 1345 die durch Heirat erworbene Grafschaft Wittgenstein mit Residenzen in Berleburg und Laasphe.

Im Jahr 1606 starb mit Heinrich IV. die in Sayn regierende ältere Linie im Mannesstamm aus. Die Burg in Sayn wurde daraufhin von Kurtrier als erledigtes Manneslehen gegen den Protest der erbberechtigten Sayn-Wittgensteinschen Verwandten eingezogen.

Im Jahr 1632, während des Dreißigjährigen Krieges, wurde die Burg Sayn von den Schweden zerstört. Wenn auch ihres Stammsitzes beraubt, blieb die Grafschaft Sayn mit ihrem Westerwälder Territorium und den Städten Hachenburg, Altenkirchen und Bendorf bis Ende des 18. Jahrhunderts erhalten.