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Management

Klimaanpassung

Klimaanpassungsmaßnahmen in Bendorf

Da einige Klimaveränderungen bereits unvermeidlich sind, ist die Entwicklung von Klimaanpassungsstrategien von entscheidender Bedeutung. Hierbei sollten verschiedene Sektoren berücksichtigt werden, wie beispielsweise der Hochwasserschutz durch den Ausbau von Deichen und Poldern (welches Landesaufgabe ist), die Förderung von klimaresilienter Bauweise, die Anpassung der Landnutzung an veränderte klimatische Bedingungen sowie die Schaffung von klimaresilienten Grünflächen und auch Erhalt des Stadtparks. Die Integration von Frühwarnsystemen und die Entwicklung von Notfallplänen sind ebenfalls unerlässlich, um die Stadt auf zukünftige Extremwetterereignisse vorzubereiten.


Strategien und Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen

Klimaanpassungsmaßnahmen müssen an die spezifischen Herausforderungen und Verwundbarkeiten einer Region angepasst werden. Einige der Schlüsselstrategien sind:

  • Frühwarnsysteme und Risikomanagement: Etablierung von Frühwarnsystemen für extreme Wetterereignisse, um rechtzeitig vor Gefahren zu warnen und effektive Risikomanagementpläne zu entwickeln.
  • Infrastruktur-Anpassung: Anpassung von Gebäuden, Straßen, Wasser- und Abwassersystemen, um den sich ändernden klimatischen Bedingungen standzuhalten und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Naturkatastrophen zu erhöhen.
  • Landwirtschaftliche Anpassung: Förderung von widerstandsfähigen Pflanzensorten, verbesserte Bewässerungstechniken und nachhaltige Anbaupraktiken, um die Landwirtschaft an veränderte Klimabedingungen anzupassen.
  • Forstwirtschaftliche Anpassung: Förderung von an das zukünftige Klima angepassten Baumarten, statt Monokulturen Mischwald vor allem Laubbaumarten, anstelle Niederschlagswasser zügig aus dem Wald abzuleiten muss es möglichst im Wald verbleiben und versickern, Erhöhung der Artenvielfalt inkl. Totholzanteil.
  • Ökosystembasierte Anpassung: Schutz und Wiederherstellung von Ökosystemen wie Wiesen, Naturwäldern oder Feuchtgebieten (v.a. Moore), um die Biodiversität zu erhalten und Naturkatastrophen oder Extremwetterlagen abzumildern.


Theoretische Ansätze & Unterschiede zwischen naturbasierten und technischen Klimaanpassungsmaßnahmen:

  1. Theoretische Ansätze für Klimaanpassung:

Zur Entwicklung einer fundierten Klimaanpassungsstrategie in Bendorf können verschiedene theoretische Ansätze genutzt werden. Dazu gehört die Anwendung des "Vulnerability-Assessment"-Ansatzes, (Schwachstellenanalyse) um die Verwundbarkeit der Stadt und ihrer Bevölkerung gegenüber Klimarisiken zu identifizieren. Zudem wird die "Adaptation-Tipping-Points"-Theorie verwendet, um die möglichen kritischen Schwellenwerte zu ermitteln, bei deren Überschreiten drastische Veränderungen eintreten könnten. Durch die Integration dieser Ansätze können gezielte Maßnahmen entwickelt werden, um die Resilienz der Stadt zu stärken.

2. Naturbasierte Klimaanpassungsmaßnahmen:

Naturbasierte Lösungsansätze spielen eine wichtige Rolle in der Klimaanpassung von Städten. In Bendorf können beispielsweise der Erhalt und die Schaffung von Grünflächen, die Förderung von klimaangepassten Stadtbäumen und die Anlage von Regenwasserversickerungsflächen dazu beitragen, die Auswirkungen von Starkregenereignissen und Hitzewellen zu mildern. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Anpassung an den Klimawandel bei, sondern bieten auch zusätzliche ökologische und soziale Vorteile für die Bevölkerung.

3. Technische Klimaanpassungsmaßnahmen:

Neben den naturbasierten Ansätzen sind auch technische Lösungen von großer Bedeutung. In Bendorf könnten z.B. innovative Entwässerungssysteme wie Regenwasser-Retentionsbecken zur Bewältigung von Starkregenereignissen eingesetzt werden. Die Förderung klimaresilienter Bauweisen und die Anpassung der Energieversorgung an die steigenden Temperaturen sind weitere wichtige Aspekte technischer Klimaanpassungsmaßnahmen.

Die Rolle der Stadtverwaltung, Bürger und weiterer Akteure: Die Stadtverwaltung von Bendorf spielt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung einer ganzheitlichen Klimapolitik. Eine enge Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern, Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Vereinen und regionalen Verbänden ist erforderlich, um gemeinsam effektive Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Die Förderung von Bildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen ist von entscheidender Bedeutung, um das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen und die Akzeptanz für Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen in der Bevölkerung zu stärken. Es ist wichtig, eine partizipative und integrative Herangehensweise zu verfolgen, um die Klimaresilienz von Bendorf nachhaltig zu stärken.

Hierzu wurde die vom ZUG geförderte Stelle des Klimaanpassungsmanagers eingerichtet mit dem Ziele in den kommenden zwei Jahren ein Klimaanpassungskonzept zu erstellen welches dann ab Mitte 2025 umgesetzt werden wird.

Der Klimawandel stellt Bendorf vor eine beispiellose Herausforderung, aber auch eine Chance für eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung. Eine umfassende Strategie, die sowohl Energie-, Klimaschutz- als auch Klimaanpassungsmaßnahmen beinhaltet, ist essenziell, um die Stadt widerstandsfähig und lebenswert zu gestalten. Eine kohärente Politik auf kommunaler, regionaler und nationaler Ebene, die durch einen partizipativen Ansatz und enge Kooperationen zwischen allen Akteuren getragen wird, kann Bendorf zu einer Vorreiterstadt im Klimaschutz und der Klimaanpassung machen. Es ist dringend erforderlich, dass diese Maßnahmen zeitnah umgesetzt werden, um den Klimawandel zu bewältigen und eine nachhaltige Zukunft für die Menschen in Bendorf zu gewährleisten.

Förderung des Klimaanpassungsmanagements für Bendorf

Ziel der Klimaanpassung ist es, Klimafolgen zu verringern, Schäden zu vermindern bzw. zu vermeiden und somit die Resilienz gegenüber Auswirkungen des Klimawandels zu stärken.

Die Stadt Bendorf hat eine Förderung für die Erstellung eines nachhaltigen Anpassungskonzepts (Erstvorhaben) beantragt und die Zuwendung erhalten. Das Ziel der Förderung ist, innerhalb von zwei Jahren ein nachhaltiges und integriertes Klimaanpassungskonzept für die Stadt Bendorf zu entwickeln.

Hierzu wird die Stelle eines Klimaanpassungsmanagements gefördert sowie weitere notwendige Dienstleistungen und Gutachten.

Georg Balderer arbeitet seit Juni 2023 als Klimaanpassungsmanager bei der Stadt Bendorf und übernimmt die Koordination und Federführung der Konzepterstellung.

Die Förderung erfolgt durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).

Förderkennzeichen: 67DAA00501


Beteiligungskarte Bendorf