Klimaanpassungskonzept

Klimaanpassungskonzept

KLIMAANPASSUNGSKONZEPT

Das Nachhaltige Klimaanpassungskonzept bündelt konkrete Maßnahmen in verschiedenen Bereichen der Stadtentwicklung mit dem Ziel, die Stadt zukunftssicher, widerstandsfähig und lebenswert zu gestalten für alle Generationen. Im Mittelpunkt stehen dabei sowohl bauliche Maßnahmen als auch die aktive Einbindung der Bevölkerung und die Bewusstseinsbildung für einen gemeinsamen verantwortungsvollen Umgang mit den Folgen des Klimawandels.

Im Rahmen der Erstellung wurde die Stadt Bendorf auf ihre spezifischen Standortbedingungen und die Auswirkungen des Klimawandels analysiert. Betroffenheitsanalysen, wie die Hochwasser und Starkregenbetroffenheit wurden bereits einige Jahre zuvor im Hochwasserschutzkonzept der Stadt festgehalten.

Die Maßnahmen im Anpassungskonzept wurden in verschiedene Handlungsfelder eingeteilt

  • 1. Stadtentwicklung und kommunale Planung

    Über das Handlungsfeld

    Steigende Temperaturen und extreme Wetterlagen wie Hitze, Trockenheit oder Starkregen belasten die städtische Infrastruktur. Die Stadt will gezielt Maßnahmen ergreifen, um Risiken frühzeitig zu erkennen und die Folgen zu minimieren. Dazu zählen Gebäudesanierungen, das Offenhalten von Frischluftschneisen, Entsiegelungen und der Ausbau grün-blauer Infrastrukturen. Auch die Sensibilisierung der Bürger für klimafreundliches Bauen ist zentral. Künftig sollen Aspekte der Klimaanpassung systematisch in die Stadt- und Bauleitplanung einfließen.

    Maßnahmen

    SP1: Klimaangepasstes Bauen

    SP2: Entsiegelung und Frischluft

    SP3: Leitlinien und Planungshilfen

    SP4: Ausbau der grün-blauen Infrastruktur

    SP5: Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung

  • 2. Menschliche Gesundheit & Katastrophenschutz 

    Über das Handlungsfeld

    Der Klimawandel wirkt sich direkt und indirekt auf die Gesundheit der Menschen in Bendorf aus – vor allem durch extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen. Auch Starkregen oder Hochwasser können gefährliche Situationen verursachen. Um die Bevölkerung besser zu schützen, arbeitet die Stadt an einem optimierten Krisenmanagement und setzt auf gezielte Informations- und Vorsorgemaßnahmen. Ein wichtiger Schritt ist die Entwicklung eines Hitzeaktionsplans. Dieser soll dabei helfen, Risiken bei Hitzewellen frühzeitig zu erkennen, die Bevölkerung rechtzeitig zu informieren und Maßnahmen zum Eigenschutz bekannt zu machen. Zusätzlich plant die Stadt langfristige Maßnahmen, um gesundheitliche Belastungen durch Hitze dauerhaft zu verringern.

    Maßnahmen

    MGuK1: Präventions- und Notfallplanung

    MGuK2: Bauliche und infrastrukturelle Maßnahmen

    MGuK3: Ausbau Katastrophenschutz (Operative Maßnahmen)

    MGuK4: Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung

  • 3. Wasserwirtschaft

    Über das Handlungsfeld

    Ziel ist es, die städtische Wasserwirtschaft besser auf den Klimawandel vorzubereiten. Dazu zählen eine nachhaltige Wasserversorgung, der Schutz des Trinkwassers und die Anpassung der Entwässerungssysteme an Extremwetter wie Starkregen. Gefährdungsanalysen helfen, Risikogebiete zu erkennen und durch Maßnahmen wie Retentionsflächen vor Überflutungen zu schützen. Öffentlichkeitsarbeit informiert über Vorsorge auf Privatgrundstücken und die Nutzung von Regenwasser. Eine klimaresiliente Wasserwirtschaft sichert langfristig die Versorgung und schützt vor wasserbedingten Gefahren.

    Maßnahmen

    Ww1: Hochwasserschutz und Starkregenvorsorge

    Ww2: Gewässerschutz und Renaturierung

    Ww3: Infrastruktur und Netzsanierung

    Ww4: Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung

  • 4. Biodiversität & Naturschutz

    Über das Handlungsfeld

    Der Erhalt und die Erweiterung von Lebensräumen von Pflanzen und Tieren soll die biologische Vielfalt in Bendorf fördern und gleichzeitig die ökologische Widerstandsfähigkeit der Stadt gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels stärken. Gerade in urbanen Gebieten wie Bendorf spielen Grünflächen eine zentrale Rolle für die Anpassung an den Klimawandel: Sie wirken als natürliche Klimapuffer, verbessern das Stadtklima und fördern die menschliche Gesundheit. Hierfür soll unter anderem ein Masterplan für die Schaffung und langfristige Sicherung von Ausgleichsflächen entwickelt werden, um etwa ökologische Schäden durch Bauvorhaben zu minimieren. Ergänzend soll die nachhaltige Pflege von städtischem Grün etabliert und eine Strategie für die Biotopvernetzung entwickelt werden.

    Maßnahmen

    BuN1: Masterplanung Ausgleichsflächen

    BuN2: Lichtverschmutzung und Nachtschutz

    BuN3: Förderung und Schutz von Lebensräumen und Biotopen inklusive Entwicklungsplan

    BuN4: Planung und Entwicklung

    BuN5: Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung

  • 5. Waldmanagement & Landwirtschaft

    Über das Handlungsfeld

    Wälder und landwirtschaftliche Flächen sind wichtige Bestandteile des ökologischen Gleichgewichtes und tragen zur Stabilität des Klimas, zur Wasserspeicherung und zur Sicherung der Nahrungsmittelproduktion bei. Die klimatischen Veränderungen bedrohen jedoch sowohl die Waldökosysteme als auch die Landwirtschaft erheblich. Daher setzt die Stadt auf ein klimaangepasstes Waldmanagement und Austauschformate mit der Landwirtschaft zur Etablierung von klimaresilienten Anbaumethoden. Darüber hinaus sollen interaktive Bildungsangebote zum Thema Klimawandel und Wald geschaffen werden.

    Maßnahmen

    WuL1: Waldmanagement und Waldbewirtschaftung

    WuL2: Bodenschutz und Wasserressourcen (Landwirtschaft)

    WuL3: Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung

  • 6. Tourismus

    Über das Handlungsfeld

    Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, möchte die Stadt Bendorf Maßnahmen ergreifen, um den Tourismussektor langfristig anzupassen und seine wirtschaftliche Bedeutung zu sichern. Ziel ist es, die Attraktivität der Region zu erhalten und gleichzeitig die Risiken für Touristinnen und Touristen sowie touristische Infrastrukturen zu minimieren. Geplant sind unter anderem klimaangepasste Freizeitaktivitäten wie umweltfreundliche Pfadfindercamps und ein Erlebnispfad mit naturpädagogischem Schwerpunkt. Darüber hinaus soll ein Naturerlebnisgebiet am Baggersee, Feriendorf Bendorf-Neuwied geschaffen werden. Um die klimatisch milderen Jahreszeiten besser zu nutzen, wird die Tourismussaison verlängert werden – beispielsweise durch gezielte Angebote für Wander- und Radtouren im Frühling und Herbst. Ergänzend ist der Ausbau klimafreundlicher Mobilität geplant, etwa durch den Aufbau von Fahrradverleihstationen.

    T1: Anpassung von Freizeitaktivitäten an den Klimawandel

    T2: Schaffung eines Erlebnispfades mit naturpädagogischem Schwerpunkt

    T3: Naturerlebnisgebiet Baggersee, Feriendorf Bendorf- Neuwied

    T4: Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung: Tourismus